Autorin: Andrea Heck
Die Entlastung von Polizei und Gerichten, sowie die Bekämpfung von Dealern und der damit oft verbundenen organisierten Kriminalität, sind gute Argumente für eine Legalisierung von Cannabis. Keine Frage. Aber sind denn der weitere Anstieg der Konsumenten und die damit verbundenen hohen Kosten zu Lasten unserer Gesellschaft nicht wichtig genug? Kanada zum Beispiel hatte nach der Legalisierung einen Anstieg von 50% in den Konsumenten-Zahlen. Wollen wir das wirklich?
Die Berichte vom Robert Koch-Institut (2020) bestätigen, dass Cannabis die am weitesten verbreitete (illegale) Droge in Deutschland unter Jugendlichen ist und mit gravierenden Risiken für eine gesunde Entwicklung und Bewältigung von Entwicklungsaufgaben behaftet ist. Der Anteil der 15-Jährigen, die mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert haben, liegt in Deutschland bei 15,5 % bei Mädchen und 22,6 % bei den Jungen. Etwa die Hälfte davon konsumierte regelmäßig nach 30 Tagen (30-Tages-Prävalenz).
Wenn die Legalisierung dazu beitragen würde, dass die Gesellschaft und vor allem, sensiblere Gruppen wie unsere Schüler, verantwortungsbewusster mit den Rauschmitteln umgehen würden, wäre das natürlich wunderbar. Aber davon sind wir weit entfernt. Die Legalisierung von Cannabis ist nicht banal. Es ist bekannt, dass die gesundheitlichen Folgen eines regelmäßigen Tabak- und Cannabiskonsums gravierend sind.
Unser Bundesgesundheitsminister argumentiert außerdem, dass die Legalisierung Kinder und Jugendliche schützte, da die Substanzen, die zu erwerben sind, ganz rein wären, nicht wie die auf dem Schwarzmarkt. Das ist kein Jugendschutz, keine Prävention! Eine Anmaßung ist diese Behauptung und sendet das falsche Signal. Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn Drogen leicht zugänglich für Kinder und Jugendliche sind? Wie ethisch hochwertig ist das? Fördert dieses Gesetz die Entwicklung einer verantwortungsvollen und gebildeten Bürgerschaft? Daran lässt sich zweifeln. Bei den Kindern entsteht der Eindruck, dass die Droge akzeptabel und nicht so schädlich wäre.
Ein echter Schutz wäre es, wenn man die Lieferketten zerstören würde, wenn man mehr Präventionsprogramme einrichten würde, Lehrer mit Weiterbildungsangeboten unterstützen würde und Eltern ermutigte, ihren Nachwuchs frei von Rauschmitteln zu halten.
Wir Eltern sind die ersten Ansprechpartner unserer Kinder und sollten unbedingt das Gespräch mit Ihnen suchen. Die Debatte ist da und sollte uns nützlich sein, um dieses Thema innerhalb der Familie zu diskutieren. Nachfolgend einige praktische Anregungen, wie man das heikle Thema anpacken kann.
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