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Stiftung Familienwerte

Migrationspolitik als Problem für die Bildungspolitik

Von Josef Kraus


„Die Tabuisierung der Migrationspolitik in der Schule hat zu einem deutlichen Leistungsabfall geführt“

Über 30 Jahre war Josef Kraus, ehemaliger Studiendirektor an einem bayerischen Gymnasium, Vorsitzender des Deutschen Lehrerverbandes.

Ein wortgewaltiger Streiter für Leistung, Ordnung und Disziplin als integrationsfördernde Maßnahmen im deutschen Schulsystem. Aber auch ein Mann der klaren Worte, die in der Politik nicht gerne gehört werden, aber notwendig sind.


Deutsche Tabus

In der deutschen Bildungspolitik, so Josef Kraus, gebe es gewisse Tabus, die maßgeblich ein Grund dafür seien, dass es mit der Bildungsnation Deutschland seit Jahren kontinuierlich bergab gehe. Zu den Tabus gehöre, nicht zu sagen, dass Menschen unterschiedlich begabt sind, nicht zu sagen, dass eben nicht jeder geeignet ist, Abitur zu machen. Nicht zu sagen, dass Bildungserfolg nur mit Anstrengung und Eigenverantwortung geht. Nicht zu sagen, dass auch Eltern aus sozial schwächeren Schichten ihre Kinder dazu anzuhalten haben, in der Schule fleißig zu sein und Respekt dem Lehrer gegenüber walten zu lassen. Das größte Tabu, so Kraus, sei es, einen Zusammenhang herzustellen zwischen schulischer Leistung einerseits und der Frage nach der Zahl der Ausländerkinder in einer Klasse. Heute bemäntele man dies vornehm mit „Zuwanderungsgeschichte“.


Klare Befunde durch Pisa

Bereits seit Pisa 2003 wisse man, dass Migrantenkinder in Deutschland in etwa ein Pisa-Testergebnis erreichen wie die Türkei. Diese Schüler lagen in allen Testbereichen – Lesen, Schreiben, Zuhören – um bis zu drei Schuljahre hinter deutschen Schülern. Aus Pisa wisse man, dass die Leistungen in den Klassen bei einem Anteil von mehr als 30 Prozent Schülern mit Migrationshintergrund signifikant sinken. Aktuell hat man aus dem IQB-Bildungstrend 2021, bei dem Viertklässler getestet wurden, gleiche Erfahrungen gemacht, Tendenz allerdings leider steigend, was die negative Interpretation angeht. So ist der Anteil der Viertklässler mit Migrationshintergrund von 2011 bis 2021 deutschlandweit von 24,7 auf 38,3 Prozent gestiegen. Zugenommen hat auch insbesondere der Anteil der ersten Generation, also von Kindern, die im Ausland geboren wurden, von 2,1 auf 10,7 Prozent. Diese erste Generation schneidet mit Abstand am schlechtesten ab. Die erreichten Punkte im Bereich Lesen, Zuhören, Rechtschreibung und Mathematik seien so signifikant niedriger, dass man von in der Tat zwei bis drei Schuljahren Rückstand sprechen müsse.

Deutsche Kinder haben ihre Ergebnisse mit leichter Rückläufigkeit einigermaßen gehalten. Dass es gleichwohl auch hier ein Absinken des Niveaus gab, hat mit zwei Gründen, so Kraus, zu tun. Die Schulpolitik hat die Ansprüche gesenkt, und außerdem, je höher der Migrantenanteil, desto mehr sinkt das Niveau der ganzen Klasse, wobei das nicht nur Grundschulen und die hier getesteten Grundschüler betreffe. Nein, es gehe leider auch erkennbar weiter in den weiterführenden Schulen. Die Klagen gerade von Ausbildern, ob im Bereich Industrie, Handel oder Handwerk, über fachliche Defizite, von Sozialkompetenzen ganz zu schweigen, hätten in den letzten Jahren deutlich zugenommen.


Dank Ampel wird Problem verschärft

Die Zuwanderungspolitik von 2015, so Kraus, sei nicht nur völlig naiv und verantwortungslos gewesen, auch hier hat Kraus ausdrücklich recht, sondern das Problem potenziere sich durch die jetzige Ampelregierung und die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die im Sommer dieses Jahres bei einem ersten vorgelegten Migrationspakt vom 6.7.2022 wie folgt formuliert hat: „Um den Standort Deutschland für Fachkräfte aus Drittstaaten attraktiver zu machen, werden bewährte Regelungen aus dem Fachkräfte-Einwanderungsgesetz entfristet. Der Familiennachzug zu drittstaatsangehörigen Fachkräften wird erleichtert, indem für nachziehende Angehörige das Erfordernis eines Sprachnachweises entfällt.“

Das heißt, Kinder, die mitgebracht werden, benötigen keinerlei rudimentäre Deutschkenntnisse, die Eltern häufig auch nicht. Aber sie müssen eingeschult werden, und diese Einschulung von Quereinsteigern führt letzten Endes logischerweise zu einer Reduzierung des gesamten Niveaus. Nicht umsonst haben die Privatschulen steigende Schülerzahlen. Es soll auch nicht wenige Politiker, auch in Hessen, gerade aus dem rot-grünen Lager der vergangenen Jahrzehnte, gegeben haben, die ihre Kinder lieber aufs Gymnasium oder die Privatschule geschickt haben. Wasser predigen, Wein trinken. So kann man sich die Welt auch schönreden.
















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